Kampf der Giganten 95

Ende Juli im Jahre 1995 trafen sich erstmals 12 wackere Pioniere und verhalfen dem Zehnkampf in Zorneding zu seiner Geburt. Zwar hatten schon vorher vereinzelt hartgesottene (Assinger, Bonebreaker, harz, Engelmeier) im hohen Norden dieser herrlichen Abart des modernen Mehrkampfes gefröhnt - daher der Name des Verbandes; in dieser spektakulären Form jedoch, mit zehn Disziplinen und 12 Athleten war diese Veranstaltung bislang einzigartig.

Zwar gingen jene mit Siebenkampf Erfahrung als Favoriten ins Rennen, doch schon bald zeigte sich, daß gerade auch die in Zorneding haimischen, in Südtirol geborenen Buben wie Sundermann auf dem Gebiet der selbsterdachten Aktivitäten Einiges zu bieten hatten. Im Kniffelsport, der traditionell als ersten auszuführenden Disziplin, die in diesem Jahr noch nicht im heute praktizierten Hochleistungsmodus durchgeführt wurde, konnten noch einige Aussenseiter mithalten. Besonders 11 Apostel konnte hier glänzen und wird wohl mit seiner Fabelpunktzahl von 1238 Punkten ewig in den Geschichtsbüchern des SSKV zu finden sein.

Als sich aber vorallem nach dem Stangensport (Tischeishockey) und dem filigranen Krocketsport die Spreu vom Weizen trennte, machte sich langsam aber sicher eine Ausreissergruppe auf und davon: Früh wurde klar, daß die vordersten Medaillen nicht ohne Mitsprache von Assinger, Sundermann, Engelmeier und Kopfball-Ungeheuer vergeben würden. Richtungsweisend hier auch der schweisstreibende Softball-Tennis Sport: Während Kräftige nur mit Mühe und Not ein einziges Spielchen in 6 (!) gespielten Sätzen für sich entscheiden konnte (=20 Punkte), setzte Biskup (Ungeheuer) sich mit drei tadellosen Partien, insbesondere einem 7:6 6:4 Paukenschlag gegen den Aufschlagriesen und hohen Tennisfavoriten Sundermann in der Spitze fest.

Hoehepunkt der ersten Spielzeit und nach Meinung vieler Athelten in dieser Form bis heute nicht nochmals erreicht war der erste Biathlon der Zorndeinger Zehnkampfgeschichte. Ein unerbittlicher Parcour im Kiesgrubenstadion, mit Steigungen und Neigungen, gepaart mit jeweils drei Schüssen aus dem halbautomatischen Paintball Gewehr auf drei hölzerne Klappfallscheiben verlangten den Athleten in der Mittagshitze bei ca 30°C im Schatten (den es im Kiesgrubenstadion bekanntermasssen nicht gibt) alles ab! Als auch hier Biskup völlig überraschend den Sieg einheimsen konnte, schien dem sympathischen damaligen Aussenseiter aus Haidhausen der Gesamtsieg fast nicht mehr zu nehmen. Athleten wie Assinger, Sundermann oder auch Engelmeier waren nur deshlab noch in Reichweite des kleinen, oftmals wegen seines Looks "el pirato" genannten Sympathieträgers, weil jener beim so heiklen Krocketsport Nerven und kein (!) Geschick mit den klobigen Holzhämmern gezeigt hatte: ein abgeschlagener letzter Platz die logische Konsequenz eines stundenlangen, von vergebenen Chancen und Versagen geprägten Trauerspiels. Ähnlich konnten auch im artverwandten Minigolf Sport alle 11 Konkurrenten mehr Punkte einfahren.

Eine noch bessere Ausgangssituation vor dem letzten Tag, der traditionell mit der Königsdisziplin, dem Kick&Shoot aufwartet, hatte Sundermann sich verschafft. Nicht etwa beim Biathlon, wo der Wahlzornedinger aus Südtirol fast keine der grosszügig geschnittenen Zielscheiben zu Fall bringen konnte und über den Umweg unzähliger und schmerzhafter Strafrunden auf den letzten Platz trabte; es war vielmehr sein Geschick im Stangensport und im Boccia, seine überlegene Taktik gepaart mit zermürbenden Kommentaren beim Radspiel, und eine extra Nachtschicht Carrera-Training, die ihm, freilich dank Infosperre ohne eigenens Wissen die beste Ausgangsposition verschafften, noch vor Assinger und Engelmeier. Letzterer hatte durch gehobenes Mittelmaß in allen Disziplinen und einer überragenden Kniffelleistung auf sich Aufmerksam gemacht. Assinger erwachte an jenem Sonntag als einziger im Führungsquartett ohne Einzelgold, dafür mit 3x Silber und 2x Bronze. Es sollten seine letzten Medaillen gewesen sein.

Denn die Königsdisziplin, das gefühlvolle Hantieren mit dem kleinen Ball und das filigrane Vernageln des herrlich unkonventionell proportionierten Tores wurde von anderen dominiert: Bullhorn, ja eben jener Bullhorn der in den Tagen zuvor ein Bild des Jammers vorallem im Radspiel (->Bullhornleistung) abgegeben hatte, der Sportlehrer aus Giesing, der seiner Favoritenrolle bis dato nie gerecht werden konnte, befreit von jeglicher Last, fern aller Gesamtsiegchancen, entschied den Wettbewerb mit drei eindrucksvollen Siegen, in denen er seine Gegner regelrecht demütigte, für sich. Aus dem Spitzenquartett konnten nur Assinger und Engelmeier zwei Siege verbuchen, gut genug für Silber und Bronze im Gesamtclassement. Nur ein einziger Sieg von Sundermann (gegen Kräftige) reichte ihm hingegen für Platz 1 mit nur 53 Punkten Vorsprung: Gold für Sundermann, der erste Zornedinger Zehnkampf brachte in dem schlacksigen Berufsgeiger gleich den ersten Sensationssieger! Publikumsliebling Biskup hingegen, der solange oben mitspielte, der sich so sehnlich eine Medaille gewünscht hatte, musste mit seinen Ungeheuern den unbefriedigenden vierten Platz hinnehmen.

Die erste Narrenkappe der Geschichte sicherte sich "Marlboro Mann" Kräftige, der wie aufgrund seines übertriebenen Nikotinkonsums zu erwarten in den körperlichen Disziplinen völlig versagte. Nach drei indiskutablen Tennis Matches handelte er sich drei weitere Niederlagen im Kick&Shoot ein. Dennoch fehlten ihm "nur" 300 Punkte auf den rettenden 11. Platz.

Gesamt
Sundermann
Assinger
Engelmeier

Einzelsieger
Kniffel:11 Apostel
Biathlon:Kopfball-Ungeheuer
Krocket:Hans Harz
Boccia:Kopfball-Ungeheuer
Um Reifenbreite:11 Apostel
Eishockey:Sundermann
Softball-Tennis:Kopfball-Ungeheuer
Minigolf:Engelmeier
11 Apostel
Harz
Carrera:Engelmeier
Kick&Shoot:Bullhorns

Top-Scores
11 Apostel Kniffel 1238
Engelmeier Kniffel 1162
Ungeheuer Softball-Tennis 1150

Flop-Scores
Kräftige Softball-Tennis 10
Kräftige Kick&Shoot 141
Spiele, die ... Softball-Tennis 190




Kampf der Giganten
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Endstand
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